Gebstedts Geschichte ist von vielen Aspekten geprägt worden, unter anderem auch von den verschiedensten Bränden im Dorf. Manche waren begrenzt und andere haben mehr als das halbe Dorf verwüstet. In früheren Zeiten waren natürlich die verwendeten Baustoffe der Häuser und die Bauweise ein Grund für öftere Brände. Erst seit knapp hundert Jahren sind die Dächer mit Ziegeln und nicht mehr mit Reth gedeckt. Seit ungefähr 150 Jahren gibt es die Vorschrift, Schornsteine mit Ziegeln zu mauern und Fachwerk mindestens 50cm davon entfernt zu bauen. Durch die begrenzten finanziellen Mittel unserer Vorväter wurde an der Stelle oft gespart.
In der Nacht vom 08. auf den 09. April 1644 schlug wohl ein Blitz in den damals noch hohen und spitzen Kirchturm ein, so dass das Turmgebälk in Brand geriet. Der Turm war mit Schiefer gedeckt und die glühend heißen Schiefertafeln fielen auf das Dach des Langschiffes der Kirche herab und setzten diesen Dachstuhl ebenfalls in Brand. Durch den Funkenflug wurden auch die an die Kirche anschließenden Gebäude in Brand gesetzt. So zerstörte der rote Feuerteufel in dieser Nacht die Kirche, das Pfarrhaus, die Schule sowie das ganze Oberdorf mit elf Wohnhäusern und zehn Scheunen.
Am 15. Oktober 1699 brannte es schon wieder in Gebstedt. Diesmal fielen elf Häuser und 15 Scheunen den Flammen zum Opfer.
1712 brannten sieben Häuser und vier Scheunen ab.
Kurz vor Ostern 1713 brannten im Unterdorf sechs Häuser nieder.
Am 16. März 1724 brannten im Unterdorf wieder neun Wohnhäuser ab.
1805 brannte das Brauhaus in Gebstedt ab.
Kurz vor 1823 muss es nochmals zumindest im Kern des Dorfes gebrannt haben, denn die Rechnungsbücher von Gebstedt berichten uns, dass die Gemeinde mit umfangreichen Investitionen die Schule sowie das Pfarrhaus wieder aufgebaut haben. Aus Eckartsberga wurden Grünlinge gekauft, mit denen die Häuser gemauert wurden.
1852 wurde eine neue von einem Kupferschmied in Weimar hergestellte Feuerspritze mit 100 Ellen Schlauch ausprobiert.
In der Nacht vom 04. zum 05. Juli 1859 brannten in Gebstedt 18 Höfe ab.
Zwei Jahre später am 18. April 1861 standen wieder 12 Wohnhäuser in Flammen.
Am 30. März 1866, der Karfreitagnacht, vernichtete das Feuer weitere 10 Gehöfte. Ein Teil dieser Höfe wurde nicht mehr aufgebaut.