Nach zweijähriger Coronapause haben wir dieses Jahr endlich wieder in Bad Sulza ein Weinfest gefeiert, wie in den Jahren zuvor, d.h. mit Umzug, Krönung, abendlichen Tanz und vielem mehr. Der große Zuschauerstrom hat die Qualität des Weinfestes bestätigt!
Als Heimatverein Gebstedt e.V. sind wir natürlich beim Umzug mitgelaufen. Wir haben uns bei dem diesjährigen Motto „Klangvoll“ für ein Bild mit singenden Mönchen entschieden. Nun fragten sich viele, wie Gebstedt und Mönche zusammen gehen, da es hier nie ein Kloster gab. Aber ohne Gebstedt hätte es die heute bedeutendste romanische Klosterruine Deutschlands, das ehemalige Kloster Paulinzella nicht gegeben. Denn Paulina hat 1106 gegenüber dem Heiligen Stuhl für die Genehmigung zur Errichtung des Klosters Marienzell (wie es ursprünglich hieß), ihr Dorf Gebstedt an das Kloster übertragen. Ihr Vater hatte es Jahre zuvor von König Heinrich dem IV. geschenkt bekommen (vgl. dazu die entsprechende Geschichte).
Da Kloster und Gebstedt damals mehrere Tagesreisen entfernt waren, hat das Kloster hier einen Mönchshof und später die Vogtei errichtet, um den eigenen Interessen und hoheitlichen Aufgaben ordentlich nachzukommen. So hatten wir über Jahrhunderte eine ständige Präsenz Paulinzellaer Mönche in Gebstedt. Dies endete erst mit der Säkularisierung durch die Reformation im 16. Jahrhundert.
Wir haben bei diesem Umzug hier ein kleines Video gedreht und zu Eurer Information ins Netz gestellt.
Das Foto im Kopf des Beitrages wurde von der Thüringer Allgemeine, Herrn Martin Kappel zur Verfügung gestellt. Wir danken recht herzlich dafür!